10 März 2022

Epilog: Wenn ich es baue

Ich habe diesen einen Traum. Ich möchte in meinem Leben Menschen begegnen, die auf ihrem Weg sind und etwas zu erzählen haben. Menschen, deren Geschichten nur das Leben selbst schreiben konnte, die auf den Grund ihrer Seele gegangen und zurückgekehrt sind, um die Welt an ihrer Erzählung teilhaben zu lassen. Deren Worte Gewicht haben und zugleich leicht sind wie Federn. Die die Angst kennen und sich dennoch nicht beugen liessen, und die sich selbst wieder und wieder überwunden haben, um das zu werden, was sie sind: lebende Gebote dessen, was das Leben von uns allen fordert. 

Du wirst es wissen, wenn Du einem solchen Mensch begegnest. Er wird in Dir eine Saite zum Klingen bringen, von der Du nicht wusstest, dass Du sie in Dir trägst. Du wirst fühlen, dass etwas in Dir sich in eine Richtung bewegt, von der Du zuvor nichts geahnt hast. Dein Blick wird sich nicht mehr nach Norden richten, denn Dein wahrer Norden wird Dich rufen. Dein Kompass wird sich unabänderlich in seinen Dienst stellen, und egal wie lang der Weg noch dauert, Du wirst nie mehr von ihm ablassen. 

Ich werde ein Haus für uns bauen, die wir losgegangen sind, aber noch nicht an unserem Horizont angekommen. Eine Hütte im Sturm für alle, die unterwegs sind und bereit, ihren Stein am Rollen zu halten. Wir sind viele, und wir sind nicht allein. Wenn Du in Dich blickst, dann weisst Du bereits: wir haben keine andere Wahl. Also lass uns aufbrechen, jetzt, und lass uns Mut in unsere Herzen pflanzen, in diesem Augenblick. Denn er ist alles, was wir je haben werden.

Und so lautet meine letzte Frage an Dich: wenn ich es baue – wirst Du kommen? 

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