09 Januar 2013

David Bowie: Sound and Vision


Wizzard David Bowie wirft ein neues Video (und gemäss Ankündigung von Sohnemann Duncan Jones demnächst auch ein neues Album) auf den Musikmarkt - ein Grund zu eitel (Vor-)Freude nach zehn langen, Bowie-losen Jahren. So würde man zumindest meinen, würde nicht der etwas gar lau geratene Vorgeschmack diese sogleich trüben. Zuviel oberflächlich zur Schau getragene Kunstsinnigkeit, zu wenig in der Tiefe (Nach-)Oszillierendes: der legère Anstrich, die vage Verweigerung grosser Gesten und Töne, sie wurden für einmal zu gewollt gesucht. Auf 'Heathen' hatte die selbstverordnete Reduktionskur zuvor noch wesentlich besser funktioniert, denkt man zumal an das düsterflüsternde Titelstück, respektive an das dunkelfunkelnde 'Slip Away'.
Auf Dauer möchte man Bowie dennoch am Liebsten in der gegenteiligen (Lebens-)Rolle eines glitterbehafteten Genie(s) aus der Seventies-Glimmerlampe in Erinnerung behalten, wie er indirekt auch in der herrlich inkorrekten Milieustudie 'Velvet Goldmine' porträtiert wurde (über deren Zustandekommen war er nicht sonderlich amüsiert, kam er doch als egomane Hauptfigur in süffiger Verkörperung von Jonathan Rhys Meyers charakterlich nicht dellenlos weg; die von Regisseur Todd Haynes gesuchte musikalische Zusammenarbeit hatte er vorsorglich abgelehnt, die ausführenden Produzenten hat er nachträglich verklagt). Solcherlei schnöder Alltäglichkeiten ungeachtet: möge er ewig leben, dieser unvergleichlich sternenverstaubte Ziggy, mit oder ohne Spinnen vom Mars.

 

Wer sich das unverkennbar an Stanley Kubricks '2001: A Space Odyssey' angelehnte Originalvideo von 1969 ansehen willen: hier, bitte schön. 

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