16 Oktober 2015

Find, fix, finish


Ich halte mich hierorts politisch in aller Regel bedeckt - mit gutem Grund. Was ich zu sagen, oder vielmehr (mit) zu teilen habe, sprengt in meinen Augen einen engeren politischen Rahmen. Respektive halte ich mich an, und vertraue auf, eine grenzüberschreitende(re) Perspektivenvermittlung durch Kunst, oder grober gesagt, Kultur. Man kann Haltung(en) einnehmen, ohne sie einem anderen mit einem spezifisch-unzweifelhaften weltanschaulichen 'label' versehen gradewegs aufs Auge drücken zu müssen. Entsprechend habe ich auch nicht vor, diesen Grundsatz der Bedecktheit in näherer Zukunft zu brechen. 
Dennoch trifft es sich gerade, dass sich eine tagespolitische Debatte mit einer kürzlichen Seherfahrung überschneidet: die Rede ist davon, ob 'sauberes' Töten durch Drohnen möglich ist. Es liegt mir fern, näher auf die geleakten Informationen einzugehen, die derzeit in öffentlicher Breite verhandelt werden. Wer sich jedoch ein fiktionalisiertes Bild, basierend auf wahren Geschehnissen, davon machen will, dem empfehle ich ohne weitere Begleitworte 'Good Kill', mit einem grossartig eingespannten Ethan Hawke. Es ist überhaupt erstaunlich, wie sich dieser einstige Hollywood-Schönling immer wieder zu respektablen Karrierehochs durchmausert, sei es vor Längerem in Filmen wie 'Gattaca' und 'Training Day', oder kürzlich in (dem insgesamt etwas überambitioniert geratenen) 'Predestination', wie auch 'Boyhood'. Da mag es zwischendurch auch etwas zwielichtigere, obschon nicht ununterhaltsame Projekte wie 'Daybreakers' und 'The Purge' vertragen. Jedenfalls hätte man das von dem schauspielerisch noch etwas blassen Jungen aus 'Reality Bites' und 'Before Sunrise' so nicht erwarten können - zumindest ich hatte ihn nicht längerfristig auf dem Radar.  


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